Immenstadt/Kempten – 35 Schülerinnen und Schüler der Berufsschule 3 in Kempten haben sich vor kurzem um den Allgäuer Bergwald verdient gemacht: Die angehenden Landwirte beteiligten sich an einer Pflanzaktion ihrer Schule in Kooperation mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Kempten.
Im herbstlichen Laubwald am Immenstädter Horn stiegen sie und ihr Fachlehrer Korbinian Settele gemeinsam mit Förster Florian Schwarz zur Pflanzfläche auf – ein steiler Berghang, bewachsen von fast ausschließlich Buchen. Rein optisch ein Idyll, doch kein stabiler Schutzwald. „Die vielen Buchen bieten langfristig keinen ausreichenden Schutz vor Lawinenabgängen und Bergrutschen“, erklärte Förster Schwarz den Schülerinnen und Schülern. Denn für einen klimastabilen Schutzwald, brauche es eine gesunde Mischung aus verschiedenen Baumarten und insbesondere auch die tiefwurzelnde Weißtanne. Deshalb griffen die angehenden Landwirte zum Werkzeug. Schwarz erläuterte die verschiedenen Pflanzmethoden mit Hohlspaten und Wiedehopfhaue und ihre Vor- und Nachteile. Insgesamt pflanzten die Schülerinnen und Schüler an einem Vormittag rund 400 kleine Weißtannen in den Berghang.
Bei einer Brotzeit wurden anschließend verschiedene Themen rund um den Berg- und Schutzwald besprochen, an denen die Schülerinnen und Schüler reges Interesse zeigten. Viele von ihnen haben selbst Waldbesitz in der Familie und so waren ihnen wichtige Grundlagen bereits vertraut. Forstwirt und Berufsjäger Florian Wittmann, gab einen praxisnahen Einblick in das Thema Wild und Jagd im Bergwald. Die Botschaft von Jäger und Förster gleichermaßen war dabei vor allem eine: „Arbeitet als Waldbesitzer mit den Jägern zusammen. Nur gemeinsam können wir den Bergwald an den Klimawandel anpassen.“
Dr. Michael Vögele, Schulleiter der Berufsschule 3 Kempten freut sich über das gemeinsame Umweltprojekt: „Beim Waldtag lernen unsere Schülerinnen und Schüler nicht nur praktische Fertigkeiten, sondern entwickeln auch ein Bewusstsein für die Verantwortung, die mit der Pflege und dem Schutz unserer Wälder einhergeht. Solche Praxiserfahrungen sind wichtig, um den Austausch zwischen Theorie und Praxis in der Ausbildung unserer angehenden Landwirte zu fördern.“