Von der Geburt bis zum Abtränken dabei

Der Kälberaufzuchtwettbewerb ist ein fester Bestandteil der landwirtschaftlichen Berufsausbildung im Allgäu. Auch beim Wettbewerb 2023/2024 beteiligten sich wieder 23 Schülerinnen und Schüler der Berufsschule Kempten mit Tieren von ihren Ausbildungsbetrieben. Die Auszubildenden nahmen sich rund vier Monate Zeit und begleiteten jeweils ein Kalb ihrer Lehrbetriebe von der Geburt bis zum Abtränken.

Der Wettbewerb erfordert von den angehenden Landwirtinnen und Landwirten eine umfassende Beschäftigung mit dem Thema Kälberaufzucht. Beginnend mit der Geburt übernehmen die Lehrlinge die Verantwortung für die Erstversorgung von Kuh und Kalb, die Aufzucht, das Erstellen eines Tränkeplans, die Enthornung, Wiegungen, Kostenbeurteilungen und vieles mehr.

Ihre Arbeit wird dokumentiert und der Bericht fließt in die Wertung ein. Am Prüftag nach vier Monaten wird zudem Fachwissen abgefragt und die Kälber werden beurteilt. Hier spielen Gesundheit und Entwicklungsstand eine Rolle, aber auch, wie gut die Kälber mit „ihren“ Auszubildenden in Kontakt stehen und trainiert sind.

Gezieltes Training
Denn nur durch gezieltes Training lernen die Tiere, sich am Halfter führen zu lassen und dem Auszubildenden vertrauensvoll zu folgen. Das erfordert viel Einfühlungsvermögen und einen guten Umgang mit den Tieren. Die von den Auszubildenden ausgebildeten Kälber meistern später auch Transporte, zum Beispiel auf die Alpe, stressfreier. „Gesunde, gut betreute Kälber sind der Grundstein für leistungsstarke, langlebige Milchkühe“, betont Günther Rehm vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Kempten. So profitierten Mensch und Tier vom Kälberaufzuchtwettbewerb. Besonders erfreulich sei es, wenn ein vor 15 oder mehr Jahren von einem Lehrling aufgezogenes Kalb, als Milchkuh in den Kreis der 100.000 Liter Kühe aufgenommen werde.

Plätze eins bis drei
Die ersten drei Plätze belegten: Jannik Waizenegger aus Legau mit dem Kalb des Ausbildungsbetriebes Dorn aus Hettisried (91 von 100 möglichen Punkten), Florian Kutzer aus Altusried mit dem Kalb des Ausbildungsbetriebes der Dorn-Königl GbR aus Hettisried (90 Punkte) und Marlene Böving aus Durach mit dem Kalb des Ausbildungsbetriebes Bayrhof aus Kempten (89 Punkte).